BLN-Landschaft Schwarzenburgerland

1. Begründung der nationalen Bedeutung
1.1 Lange, tief in den Molassesandstein eingeschnittene Schluchten der Sense und des Schwarzwassers
1.2 Einzigartig lange, natürliche Fliessstrecken von Sense und Schwarzwasser mit grosser Fliessdynamik
1.3 Urtümliche, grossflächige und intakte Flussauen mit charakteristischen Pionier- und Auengesellschaften
1.4 Kulturlandschaft mit ausgeprägtem Streusiedlungscharakter, gut erhaltenen kompakten Haufendörfern und Weilern
1.5 Mehrere historische Verkehrswege, Burgruinen und architekturhistorisch bedeutende Brücken

2. Charakter der Landschaft
Das BLN-Objekt Schwarzenburgerland mit Sense- und Schwarzwasserschlucht liegt südöstlich von Bern und umfasst drei unterschiedliche Landschaftsteile: Den durch die fluviale Erosion tief eingeschnittenen Sensegraben, die Schwarzwasserschlucht mit ihrer zerfurchten und zertalten Umgebung sowie die glazial geprägte Hochfläche östlich der beiden Schluchten bis zum Längenberg.

Sense- und Schwarzwasserschlucht sind weitgehend intakte, in den Molassesandstein erodierte, teilweise schluchtartige Täler mit flachen, 100 bis 200 Meter breiten Talsohlen, die bei Hochwasser vollständig überschwemmt werden und in denen sich die Flüsse frei entwickeln. Die durch Felsstufen abgetreppten Talhänge sind bewaldet. Hier finden sich wertvolle Lebensräume der dynamischen Flussaue: isolierte Seitenarme, Kiesbänke und Weiden, die bei Hochwasser alljährlich überflutet werden. In den nicht regelmässig überfluteten Bereichen stocken Hartholzauen.
Die Umgebung des Schwarzwassergrabens und seiner Seitenbäche bei Hinter-und Vorderfultigen, Borisried und Oberbalm wird fast durchgehend von bewaldeten Gräben durchzogen. Die darüberliegenden, weniger steilen Hänge, Rücken und Hügel werden für Viehwirtschaft und Ackerbau genutzt. Einzelhöfe und Weiler prägen die mit Hecken, Einzelbäumen und Bächen durchsetzte, strukturreiche Landschaft.
Mehrere Burgen, die bedeutendste ist die Grasburg bei Wahlern, und Brücken zeugen von der einstigen Bedeutung der wenigen Übergänge über den Sensegraben und die Schwarzwasserschlucht.
Auszug aus der BLN-Dokumentation © BAFU