St. Petersinsel - Heidenweg, BLN-Gebiet 1301
1. Begründung der nationalen Bedeutung
1.1 Einmalige Seeufer- und Insellandschaft mit einer durch die Juragewässerkorrektion entstandenen Halbinsel
1.2 Ausgedehnte Moor- und Auenlandschaft mit artenreichen Lebensräumen
1.3 Bedeutende Vorkommen charakteristischer und gefährdeter Pflanzen- und Tierarten
1.4 Moorlandschaft mit der höchsten Moordichte der Schweiz
1.5 Bedeutende Überwinterungs-, Rast- und Brutplätze für Wasservögel und Limikolen
1.6 Morphologisch einzigartige Uferformen mit Strandplatten
1.7 Zeuge der Sukzession und Verlandung seit der 1. Juragewässerkorrektion
1.9 Bedeutende Klosteranlage aus dem 11. und 12. Jahrhundert 

2. Charakter der Landschaft
Die St. Petersinsel mit dem Heidenweg hat die Form einer lang gestreckten Landzunge, die von Erlach rund 5 Kilometer in den Bielersee hinausragt. Die beiden bewaldeten Erhebungen der heutigen St. Petersinsel mit ihren 45 Metern Höhe und der Chüngeliinsel mit 15 Metern Höhe  lagen bis vor der 1. Juragewässerkorrektion Mitte des 19. Jahrhunderts als Insel im Bielersee.
Als Folge der künstlichen Absenkung des Seespiegels ist eine flache, teilweise bewaldete Uferterrasse der Insel vorgelagert. Der südwestlich anschliessende, fast 4 Kilometer lange Heidenweg kam früher nur bei sehr tiefen Wasserständen an die Wasseroberfläche. Seit der Seespiegelabsenkung ragt er als schmaler und ebener, wenige Hundert Meter breiter Landstreifen dauerhaft aus dem Wasser. An ihn grenzt eine breite und seichte Uferzone. Die weite, offene und von Schilffeldern gesäumte Riedlandschaft des Heidenweges zählt zu den grössten Flachmooren des Mittellandes.

Das Zusammenwirken der artenreichen Lebensräume entlang des Heidenweges und der landschaftlichen Schönheit der St. Petersinsel mit den darin eingebetteten Kulturdenkmälern macht den besonderen Charakter der Insel aus. Die ehemalige cluniazensische Klosteranlage aus dem 11. und 12. Jahrhundert ist das prägende Bauwerk. Die Anlage ist eingebettet in eine parkähnliche Landschaft unterhalb der bewaldeten Hügelkuppen und den mit Reben bestockten Abhängen.

Auszug aus der BLN-Dokumentation  © BAFU
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