Aletsch-Bietschhorn, BLN-Gebiet 1706
1. Begründung der nationalen Bedeutung
1.1 In weiten Teilen unberührte und unerschlossene Hochgebirgslandschaft
1.2 Grösste zusammenhängende Eisfläche der Alpen mit dem Grossen Aletschgletscher als  längstem und ausgedehntestem Gletscher der Alpen
1.3 Eindrückliche dynamische und landschaftsbildende Prozesse in den Gletschervorfeldern und Auengebieten
1.4 Grosse Vielfalt an Lebensräumen für Pflanzen- und Tierarten dank den grossen Höhendifferenzen, den klimatischen Unterschieden auf kleinem Raum und der vielfältigen Geologie
1.5 Ausgedehnte Arven- und Lärchenbestände mit den ältesten Arven der Schweiz im Aletschwald

2. Charakter der Landschaft
Das Aletsch-Bietschhorn-Gebiet umfasst klimatisch und topografisch sehr unterschiedliche Landschaften: die feuchten Nordtäler, das von Eis, Schnee und Gletschern geprägte Hochgebirge mit dem Aletschwald und die trockenen Südtäler. Es ist das Quellgebiet der Aare und der Rhone und es ist mit fast 100 000 ha das grösste Objekt im BLN.

Die unterschiedlichen Gesteine und Böden sowie das breite klimatische Spektrum - trocken und heiss in den Südtälern, feucht und kalt im Hochgebirge - schaffen die Voraussetzungen, dass sich auf engem Raum eine Vielfalt an Ökosystemen mit spezialisierten Pflanzen- und Tierarten herausbilden konnte.
Der Aletschwald, auf einer Moräne des Aletschgletschers entstanden, ist seit 1933 ein Waldreservat mit einem hohen Anteil an Arven und Lärchen, die sich am besten an die rauen Bedingungen angepasst haben. Der Aletschwald ist mit einigen bis zu tausend  Jahre alten Arven bestockt, die zu den ältesten Bäumen der Schweiz zählen. Schwarzhorn, Aletschwald, Alpjuhorn und Bietschhorn bilden zusammen das grösste Jagdbanngebiet der Schweiz und sind damit Refugium für wild lebende Säugetiere und Vögel.
In den nach Süden gerichteten Tälern und am Abhang zum Rhonetal hat sich mit der Walliser Felsensteppe ein Trockenlebensraum mit spezialisierten Pflanzen- und Tierarten herausgebildet. Die Landschaft trägt hier mediterrane Züge.


Auszug aus der BLN-Dokumentation  © BAFU
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