Engstligenalp, BLN-Gebiet 1513
1. Begründung der nationalen Bedeutung
1.1 Ausgedehnteste Hochebene der westlichen Schweizer Alpen
1.2 Grosses abgeschlossenes Kar
1.3 Weiträumige alpine Schwemmebene
1.4 Mehrstufige, über 400 Meter hohe Entschligefäll
1.5 Grosse Vielfalt an alpinen und subalpinen Lebensräumen und deren charakteristische Pflanzen- und Tierarten

2. Charakter der Landschaft
Die Engstligenalp ist ein mächtiger Karkessel mit einem Durchmesser von 4 Kilometern auf 1950 Meter über Meer. Sie ist die ausgedehnteste Hochebene  der  westlichen Schweizer  Alpen und gilt als eine  der schönsten Landschaften  des  Berner  Oberlandes.  Die  400 Meter  hohen,  imposanten  Entschligefäll am  Talabschluss gehören zu den höchsten Wasserfällen der Schweiz.

Die Engstligenalp ist eingebettet in einer Bergarena. Im Norden wird sie durch den Fitzer begrenzt, im Westen durch den Ammertespitz, im Südwesten durch den Wildstrubel und im Osten durch Steghorn, Tierhöri und Chindbettihore. Die Gebirgsrasen, durchsetzt von dünnen Schutthalden, erstrecken sich bis zu den Graten.

Die Alp befindet sich auf einer weiträumigen alpinen Schwemmebene. An den Hängen und Talrändern entspringen zahlreiche Bäche, die die ovale, aus flachen Alpweiden geformte Engstligenalp durchziehen. Das Gebiet Gruebi im Südwesten der Alp ist stark durch eine Vielzahl von Bergsturzblöcken verschiedenen Ausmasses strukturiert.

Die Entschlige entspringt am Ammertengrat oberhalb der Engstligenalp und nimmt mehrere kleine Bergbäche auf. Beim Talausgang bricht die Hochebene steil ab. Die Gewässer stürzen über zwei bewaldete Hauptstufen in das Entschligetal hinunter. Ein eindrücklicher Saumweg, der sich teilweise durch die Felsen zieht und an den Wasserfällen vorbeiführt, verbindet die Alp mit dem Tal. Den Saumweg begehen nicht nur Wandernde, sondern auch einige Hundert Tiere. Diese werden seit Jahrhunderten jedes Jahr zur Sömmerung auf die Engstligenalp gebracht.

Auszug aus der BLN-Dokumentation  © BAFU
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