Gälten - Iffigen, BLN-Gebiet 1501
1. Begründung der nationalen Bedeutung
1.1 Wenig berührte, grossflächige und reich strukturierte Gebirgslandschaft
1.2 Mehrere Karstseen und eindrückliche Wasserfälle
1.3 Hochterrasse mit dem grossen und kleinen Louwenesee und umgebenden Flach-  und Hochmooren
1.4 Vielfältiges Vorfeld des Gältegletschers mit Schwemmebene im Rottal
1.5 Für die Nordalpen rarer Lärchen-Arvenwald auf dem Rücken des Hobergs
1.6 Höchstgelegener Brutplatz für einige Wasservögel und Rastplatz für Vögel

2. Charakter der Landschaft
Die Gebirgslandschaft Gälte - Iffigen umfasst das Gebiet zwischen dem Glacier de la Plaine Morte im Osten und dem Arpelistock im Westen. Der höchste Gipfel ist das vergletscherte Wildhorn mit 3248 Metern über Meer (m ü. M.) im Süden, das die Grenze zum Wallis bildet.
Die gekammerte und unberührte Landschaft ist geprägt von grossen Kontrasten zwischen den felsigen, praktisch vegetationslosen Hochlagen, den Bergseen, Moorbiotopen, Wasserfällen und den Alpweiden. Funde am Schnidejoch belegen, dass das Gebiet bereits zur Jungsteinzeit für das Säumen begangen wurde.

Das Louwenetal im Westen des Gebietes ist von wuchtigen Felsgipfeln, dem Hahnenschritthore und der vergletscherten Gipfelregion zwischen Wildhorn und Arpelistock, umschlossen. Am Talausgang liegen auf einer vermoorten Terrasse auf 1380 m ü. M. die beiden Louweneseen. Der grössere ist 9 Hektaren, der kleinere 1,5 Hektaren gross. Die beiden Seen, Teil einer grösseren Moorlandschaft, sind von Verlandungszonen mit artenreichen Pflanzengesellschaften der Moorbiotope umgeben und bieten Wasservögeln ideale Bedingungen als Rastplatz.
Südostlich der Seen ergiesst sich der Tungelschutz-Wasserfall über hohe Steilstufen. Er entwässert die hochgelegenen, felsarmen Talkessel der grossen Alpgebiete Chüetungel und Stieretungel. Der Nordhang des Wildhornmassivs ist vom Tungelgletscher bedeckt.
Der steile Gältegletscher erstreckt sich vom Arpelistock über die Nordhänge des Gältehores bis zum Westhang des Wildhorns. Ein Grossteil der Schmelzwasser des Gältegletschers sammelt sich am Gälteschutz und stürzt über mehrere Kaskaden das Rottal hinunter.
Das tief eingeschnittene Iffigtal mit dem Iffigsee zieht sich vom Fuss des Niesehore bis zum 100 Meter hohen Iffigfall im Nordosten. An der Nordflanke des Iffigtals bildet ein kilometerlanges, hundert Meter hohes Kalkfelsband den Horizont. Dahinter findet sich der breite und unberührte Rücken des Hoberg mit seiner reichhaltigen Vegetation und einem Lärchen-Arvenwald an der Waldgrenze.

Auszug aus der BLN-Dokumentation  © BAFU
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